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Finanzkrise

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Ein paar Gründe zur Entspannung


Die Angst vor einer Finanzkrise bzw. Wirtschaftskrise ist in der Prepping- und Survivalszene das am häufigsten angetroffene Motiv, obwohl diese am wenigsten Potential für ein echtes Krisenszenario haben.


Hyperinflation nicht möglich
Die Bilder aus der Weimarer Zeit, als Leute mit Körben voller Bargeld einkaufen gingen und der Korb in wenigen Stunden wertvoller sein konnte als der Inhalt, können sich so nicht wiederholen. Zumindest mit dem jetzigen Finanzsystem nicht.

Die Inflation der Weimarer Währung kam dadurch zustande, dass die Regierung versucht hat die Reparationszahlungen zu begleichen indem sie einfach Geld gedruckt hat. Gleichzeitig gab es für die Deutschen eine Angleichung der Löhne, was zur massiven Ausgabe von Bargeld geführt hat. Diese Mechanismen sind heute nicht vorhanden.

Zentralbanken wie EZB und FED inflationieren zwar ihre Währung, doch zu einer relativ geringen Rate die zwar Zinsen auffrisst, aber nicht das Potential zum eben geschilderten Szenario hat. Die USA hatten in den 1970er Jahren eine höhere Inflationsrate als heute und zusammen mit dem OPEC Ölembargo kamen auch manche Wirtschaftszweige in die Klemme, trotzdem sah man nirgendwo Leute mit Körben voller Bargeld. Andere Währungen sind heute an die Weltwährung US Dollar gekoppelt und nutzen die Inflation des Dollars gerne um selbst ihre Währung weiter zu verwässern. Dazu ist der Dollar so dermaßen weit verbreitet, dass die FED gar nicht genug Geld in den Markt schütten könnte um eine Hyperinflation zu generieren.


Währungsreform über Nacht nicht möglich
Das Internet ist voller Gerüchten davon, dass wir kurz vor einer Währungsreform stünden und die neue D-Mark schon gedruckt wäre. Die Idee, dass eine riesige Verschwörung bereits deren Einführung von einem Tag auf den anderen plane und dass dadurch dann die Ersparnisse gefährdet sind, ergibt vorne und hinten keinen Sinn.
Sollte jemand tatsächlich mal eine Ersatzwährung in einem Regierungsdepot erspäht haben, dann ist dies genausowenig verwunderlich, wie ein Regierungsvorrat an Lebensmittelmarken. Spätestens seit der Aktion Bernhard sind sich Regierungen der Möglichkeit wirtschaftlicher Kriegsführung durch Inflation mit Falschgeld bewusst. Es ist also völlig in Ordnung wenn Regierungen für den V-Fall Ersatzwährungen bevorraten.


Bankenpleite
Das man die Pleite der Lehman Brothers Investmentbank 2008 überhaupt als Finanzkrise betitelt ist lächerlich und wurde hauptsächlich gepusht von linksgerichteten Antikapitalisten in den Medien, sowie den üblichen Krisenpropheten die ihre Rettungsprodukte absetzen wollten. Für viele Leute hat dieser aufgepushte Fall politisches Kapital geschaffen. Der jetzige Finanzminister Griechenlands Varoufakis sprach 2013 auf dem sechsten "Subversive Festival" in seinem Vortrag "Confessions of an Erratic Marxist" vom zweiten großen Zucken des Kapitalismus. Auch der Wahlsieg von Barack Obama war zu einem großen Teil antikapitalistischer Rhetorik zu verdanken, die durch die Bankenpleite Aufschwung erhalten hat. Das ganze ist an Selbstgefälligkeit und Lächerlichkeit kaum zu überbieten.

Im Grunde sind dem Investmenthaus Lehman Brothers diverse Kredite geplatzt, die es quasi unter Zwang an Leute gegeben hat, die sich diese Kredite eigentlich nicht leisten konnten und keine Sicherheiten hatten. Die Bank erhielt eine Garantie von der Regierung, dass diese für geplatzte Kredite einspringt, mit dem Geld der Steuerzahler. Das ganze wurde als Sozialpolitik verkauft und eine Klage wegen "Diskriminierung" gegen Citibank in Chicago von 1994, angeführt von dem damaligen Senator Barack Obama, diente als Präzedenzfall.

Die Banken gingen auf den Deal und die Entschädigungsversprechen der Regierung gerne ein, denn es gibt keinen besseren Kunden als die Regierung. Die hat die schier endlosen Finanzen der Steuerzahler und wird geführt von Idioten, die auf anderer Leute Kosten gut dastehen wollen. Man hat hier zwei Dumme die versuchen sich gegenseitig übers Ohr zu hauen.

Das Resultat war dann, dass sich Leute ohne Sicherheiten auf Pump Häuser gekauft haben und viele davon glaubten, sie können mehrere Immobilien erwerben, die sich dann durch Vermietung etc. wieder selbst refinanzieren. Wer ein bisschen was von Marktwirtschaft versteht, der weiß dass sowas nicht gut gehen kann. Denn die künstlich erhöhte Nachfrage sorgt für eine Überbewertung der Immobilienpreise und mündet in eine Blasenbildung. Irgendwann platzte diese Blase und man gab den Banken die alleinige Schuld an der Misere.

In Deutschland gab es dann ein paar Leute, die ihre Ersparnisse verloren hatten, weil ihre Bank diese in Fonds angelegt hatte, welche bei Investmenthäusern in den USA lagen. Und hier ist einfach Eigenverantwortung gefragt. Wer selbst Versicherungen abschließt mit Laufzeiten von 30, 40 Jahren und sich lediglich mit ungenauen Aussagen darüber zufrieden gibt, wo das Geld denn hingeht, der ist selbst Schuld. Es gibt nur wenige Geschäftsfelder, die verlogener und schleimiger sind als das der Versicherungen. Wer da Geschäfte macht, der tut dies mit der Spekulationsabsicht darauf, dass er mehr Gewinn macht als er Leistung dafür aufbringt, auf Kosten eines anderen Idioten. Es sind Schneeballsysteme die immer wieder neue Dumme finden müssen. Wer da mitmacht ist selbst schuld und kriegt was er verdient.
Das ist dann die große Krise des Kapitalismus, wenn Leute Geld verlieren. Wenn der Kommunismus funktioniert warten Leute zehn Jahre auf ein beschissenes Auto und tragen bulgarische Schuhe.

In den nächsten Jahren kann sich dieses Muster wiederholen. Man sieht in den USA wieder die Bemühungen Banken zu subventionieren, die dann dafür Kredite an die Kreditunwürdigen herausgeben sollen. In Deutschland wird man eventuell ein ähnliches Muster fahren, wenn die sozialistische Rhetorik von Mietpreisbremse usw. wieder lauter wird, bevor man offen den Staat als Bauherren fordert, wie es manche bereits tun. Das ganze folgt dabei dem Muster der Cloward–Piven Strategie, welche vorsieht Sozialsysteme zu überladen bis sie zusammen brechen, damit die Kommunisten daraus politisches Kapital für ihre Revolution schaffen können. Das Gute an diesem Kreditschwindel ist allerdings dass man sich da noch heraushalten kann. Ergo man geht möglichst keine  Versicherungen ein und lässt sich von der Kreissparkasse keinen Häuserkredit für den Traum vom Eigenheim aufschwatzen.


Bank Runs
Die Möglichkeit von Bank Runs in Deutschland ist recht unwahrscheinlich, da es ein relativ weit gefächertes Angebot gibt und das meiste ohnehin über EC Karten läuft, die unterschiedliche Abhebe-Limitierungen haben. Die Einlagen bei Banken sind versichert, aber staatliche Garantien gibt es nicht. In Griechenland oder dem Pseudo-Land Zypern können Bank Runs stattfinden, da es in diesen Ländern keinerlei Sicherheiten gibt welche die Banken halten könnten, einfach weil keine Produktion vorhanden und alles im Grunde subventioniert ist.
Das einzige was ich in Deutschland zum Thema Bank Runs sehe sind haltlose Ankündigungen und Gerüchte von immer den selben Krisenpropheten, zusammen mit den Aufrufen von Aktivisten einen Bank Run zu starten, die dort vermutlich sowieso nicht mehr als ihren monatlichen Hartz IV Satz abheben könnten, nur um es den Bankern mal so richtig zu zeigen. Für diesen unwahrscheinlichen Fall kann man sich überlegen, wieviel Geld man auf einem Konto lässt, bis zu welcher Höhe die Bank Versicherungsgarantien gibt und ob man nicht, gerade bei verheirateten Männern empfehlenswert, mehrere Konten bei unterschiedlichen Banken unterhält, über die man auch stillschweigen bewahrt. Geld welches auf einem Anlangenkonto bzw. Investment Account liegt dürfen Banken zudem nicht verleihen. Dies ist wirklich die Aufbewahrung im klassischen Sinne. Verleiht die Bank dieses Geld ist das Diebstahl.


Manipulation von Aktienkursen
Verschiedene Akteure haben verschiedene Motive Aktienkurse zu manipulieren, einfach um die Konkurrenz zu übernehmen oder Wirtschaften zu schädigen. Ein relativ einfaches Beispiel wäre das massive Aufkaufen von Credit Default Swaps bzw. Kreditausfallversicherungen, die sich gegen ein bestimmtes Unternehmen richten. Diese kann man auch kaufen, ohne dem Unternehmen überhaupt Geld geliehen zu haben, quasi als Investition und Sicherung günstigerer Raten, bevor man dies tut. Kauft man allerdings eine Menge davon, so ist dies ein Signal an den Markt, dass an der Kreditwürdigkeit des Unternehmens gezweifelt wird und Leute werden versuchen ihre Anteile an diesem Unternehmen abzustoßen. Das ist ein ganz simples Beispiel.

Eine andere Art von Manipulation besteht in der massiven Absetzung von Leerverkäufen, am besten in Verbindung mit zuvor erwähnter Methode. Leerverkäufe sind im Prinzip Termingeschäfte, bei denen man ein Produkt oder Unternehmensanteile verkauft, bevor man diese selbst erworben hat. Hat man dann einen Käufer dafür, so muss man bis zum Erfüllungszeitpunkt selbst das Produkt erwerben. Flutet also jemand den Markt mit Leerverkäufen nachdem die Raten für Kreditausfallversicherungen in die Höhe gegangen sind, so ist es wahrscheinlich, dass der Markt auf die Finte aufspringt und seine realen Anteile an dem Unternehmen verkauft. Vermutlich hat diese Art von Kursmanipulation auch Lehman Brothers den Todesstoß verpasst.

Von solchen Kursmanipulationen können aber immer nur wenige Unternehmen oder Banken betroffen sein. So etwas, ausgeführt von Konkurrenten oder staatlichen Akteuren, kann Schaden anrichten, zwingt aber Wirtschaften nicht in die Kniee.

Weitere Arten von simpler Manipulation sind falsche Nachrichten- oder auch nur Twittermeldungen, dass dieses oder jenes passiert wäre, oder dass dieser und jener Investor dieses und jenes gesagt hätte, damit Kurse ins Wanken geraten.

Für den Survivalisten ist dies aber ziemlich unkritisch, da die Masse dieser Leute aus jungen Männer besteht, die eigentlich ein Interesse daran haben, dass Kurse fallen und investieren billiger wird.


Deflation
Was in Zukunft wahrscheinlich eher auf uns zukommen wird als die geschilderten Szenarien, mit Ausnahme von Kursmanipulationen, ist eine demografisch bedingte Deflation.

Auf dieser Grafik sehen wir die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer. Wenn diese in Rente gehen, dann entfällt ihre Arbeitskraft für den Markt und die Produktivität wird abfallen, wobei gleichzeitig eine massive Umverteilung von Reichtum in Form von Rentenzahlungen beginnt. Dies drückt dann wieder auf den Wert der Währung, die immer nur soviel Wert ist wie man damit kaufen kann. Keine Produktivität, kein Wert. Diese Jahrgänge überschreiten gerade ihre Ausgabenspitze in der sie vom Konsumieren zum Vorsorgen übergehen und den Konsummarkt nicht länger mit frischen Devisen beliefern.

Viele dieser Leute sehen sich bereits jetzt damit konfrontiert, dass die staatliche Rente nicht ausreichen wird und nicht jeder hat privat vorgesorgt. Ich gehe sogar davon aus, dass nur die wenigsten wirklich vorgesorgt haben, weil die Deutschen nun mal an ihr dummes Sozialgelaber und falsche Versprechungen glauben wollen, Umlage- nicht von Einlagesystemen unterscheiden können und auch ansonsten finanzielle Analphabeten sind. Die Vorsorge sieht auch in den meisten Fällen so aus, dass Leute darauf spekulieren ihr Haus zu verkaufen und den Erlös als Versorgung zu nutzen. Die Immobilienpreise sind jetzt bereits überbewertet und in vielen Gegenden des Landes wird der Traum vom Eigenheim bereits zum Albtraum, wenn man nach der Scheidung das Haus nicht mehr zum Traumpreis verkaufen kann, weil einfach keine Bevölkerung nachzieht die dort leben will. Die jüngeren und älteren Schichten drängen in die urbanen Zentren. Die Jungen wollen irgendwas studieren, am besten noch mit Bafög. Die Alten wollen ihr Haus gegen eine bescheidenere Wohnung tauschen, wo man besser zurecht kommt und auch gepflegt werden kann. Also drängen sie in die Städte. Der Häusermarkt wird dann einerseits massiv geflutet, auf der anderen Seite verknappt sich Wohnraum künstlich und die meisten werden nach Mietpreisbremsen und dem Staat rufen. Möglich ist aber auch, dass durch den wirtschaftlichen Wandel das Commuting, also die An- und Abreise zum Arbeitsplatz, mehr und mehr wegfallen und Leute von zu Hause aus am Rechner arbeiten. Damit erspart man den Menschen etliche Kosten und Jahre an Lebenszeit. Büroflächen werden dann vermutlich in Wohnraum umgewandelt. Man sieht in ostdeutschen Städten aber auch schon den Rückbau von (ostdeutschem) Wohnraum zu Parks.

Gehen diese Babyboomer aber erst viel später in Rente, weil sie eben nicht vorgesorgt haben, so müssen sie weiter arbeiten bis sie tot umfallen und blockieren so lange auch die Karriereleitern für die jüngeren Generationen. Diese jungen Leute haben darum meist nicht das Einkommen um zu konsumieren oder deutsche Sozialkassen zu finanzieren. Das wird zu einer Deflation führen, über die sich allerdings jene Rentner freuen werden, die ihre Vorsorge nicht in Verbindlichkeiten wie Häusern getroffen haben.
Die Regierung wird dann wahrscheinlich wie verrückt versuchen Geld in den Markt zu pumpen, indem sie weiter Staatsanleihen verkauft und die Geschäftsbanken dürften versuchen jedem einen Leasingvertrag zum Nullzins anzudrehen.

Die Rentner die nichts haben werden auch dafür wählen mehr an sie umzuverteilen, wobei man viel von "ich hab doch eingezahlt" und so dummes Zeug hören wird. Die werden dann allein schon von ihrer Zahl her die produktiven Teile der Bevölkerung überstimmen, welche sich wieder aufteilen in Leute die schon selbst kurz vor der Rente sind und diejenigen, die den eigenen Ausstieg vorbereiten. Die jungen werden nämlich auswandern, sich an der Plünderung der Substanz beteiligen oder abseits der Bücher wirtschaften. Vielleicht werden wir sogar echt die Forderungen der moralisch bankrotten Rentner danach sehen, ausgebildete Asylbewerber als Arbeitskräfte anzusiedeln und ihre Arbeitsleistung auszuquetschen, wie eine Art Helotenklasse.

Hierbei handelt es sich aber nur um Spekulationen meinerseits.



Was bedeutet das für den Survivalist?

Die große Angst vor einer Finanzkrise ist das Thema, welches in der Prepper Szene wohl am meisten verbreitet, aber am schlechtesten untersucht ist. Letztendlich ist auch jeder für sich selbst verantwortlich und wer Finanzgeschäfte machen will, der muss sich selbst mit der Substanz beschäftigen und Wissen aneignen. Das Krisenpotential ist eben nicht der große Finanzcrash wo es Aktienpapiere regnet, sondern der schleichende Verfall. Und es gibt nichts mehr was diesen Verfall noch aufhalten könnte.

Boom und Bust sind natürliche Zyklen die man als Gegebenheit akzeptieren muss. Der Versuch diesen Prozeß aufzuhalten ist daher von vornherein vergeblich. Wirtschaftskrisen waren immer die harmlosesten Krisenzeiten und das Chancenpotential ist sehr hoch. Deutschland wird sich noch eine ganze Weile wehren gegen den eigenen Verfall, genau so wie der Rest von Europa den Deutschland subventioniert. Und wenn dann die letzte Autobahn privatisiert ist und es keine Substanz mehr zu plündern gibt, wenn der letzte Babyboomer stirbt und manche Landstriche fast menschenleer sind, dann ist wieder Freiraum da wo es wieder aufwärts gehen kann. Dann können Regulierungen über den Haufen geworfen werden, da es keinen gibt der sie durchsetzen kann, weil man ihm von nichts eine bequeme Pension finanzieren könnte. Jetzt geht es noch darum sich darauf vorzubereiten, dass man in dieser Situation die Initiative ergreifen, mit dem ungesunden Sozialstaatserbe der Nationalsozialisten brechen und eine bessere Zivilisation schaffen kann, bis diese selbst wieder so wohlhabend wird, dass sie an ihrem Narzissmus und ihrer Gier erstickt.




Siehe auch:
Schattenwirtschaft
Zahlungsmittel



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